Fangemeinschaft "Action und Glaube" e. V.: Ich bin nach Norden gefahren, um über diese Platte gut abgehangen schreiben zu können. Damit ich mit Fug und Recht die Ansage machen kann kann: "they’re playing down South and they got a loud mouth"! Unten im Süden, unten mit Nicole, Linda, Stefan und Bettina und der Himmel ist hellgrau. Unten auf der Straße machen die Autos weiter. Und die Rockmusiker machen weiter. Aber Jesus Jackson und die grenzlandreiter sind noch lauter, lauter als das Tuten des Schiffes im Hafen, das ich bis hierher höre, auf meinem Hotelbett am Neuen Pferdemarkt. Gestern geriet ich in eine außerordentlich aggressiv geführte Diskussion unter meinen Freunden und Bekannten, so gegen drei Uhr nachts vor der Mutter Bar. So werden wir nie eine Band sein und auch kein Soundsystem, denn der Hamburger aus der Bretagne legte Shantys aus Dover auf, während sein politisch sehr entschiedenes Gegenüber auf herben Dub abfuhr. Then Jesus und die grenzlandreiter came like a stranger in the night, mit der Ted Adorno Blues Explosion and we saw the light. Fun, Gemeinschaft, Action und Glaube ziehen diesen Zug, der mich in drei Stunden ans Meer fahren soll, dass ich weiterschreiben kann. Mit meinen verjagten Augen am Horizont, trage ich in meinen Ohren Orgeltöne, die Spaces umarmen und die wunderbar angemalte Soundwand aus Nylonsaiten durchweben, in die Jesus Jackson greift. Und dann dieses backboardbusting lick (wie ein Basketballer, der so viel Energie in den slam dunk legt, dass es das Brett zerreißt) im North Country Blues. Auf dem Rückweg im Zug nach Hamburg-Altona sitzt jemand neben mir. Das ist mein CD-Spieler mit "Gewöhnlicher Schall" und diesem unglaublichen letzten Lied. Ein Lächeln geht durch meine Tränen während der Zug in Klanxbüll das Festland erreicht. Weil mein Ticket für fünf Personen gilt, lasse ich den Blues samt seiner dicken Frau und der Tochter mit den kleinen Händen bei mir mitfahren.