Soul is just the longing of the soulless for redemption
Tele: Tele (CD, tapete records 007, 2003)
Vertrieb: Indigo
Schade, schadé. Da hatte das Presseinfo so oft betont, wie sehr sich Tele der Stilmittel des Soul bedienen würden, und ich hatte schon gehofft, das sei jetzt so eine Art Superpunk, wenn auch abgemildert, aber dem ist leider nicht so. Ziemlich glatter, zweifellos extrem versiert gespielter und, wären die Stücke weniger komplex aufgebaut und kürzer, wahrscheinlich radiotauglicher Pop. Der Soul versteckt sich da in den Beats, aber der Sound und die ganze Attitude (v.a. Texte/Stimme) sind irgendwie zu kuschelsexmäßig. Schwitzen kann man zu dieser Musik jedenfalls nicht. Musikalisch kickt der Opener dieser 5-Track-CD, Now Now Now, noch am meisten Arsch, auch sehr erfrischend diese Fuzzgitarre, aber mit einer von keiner Selbstironie gebrochenen Schlagerzeile wie "Kommst du heut nacht in meinen Traum?" kriegt man das auch kaputt. Nichts für ungut, aber das war einfach ein Missverständnis mit dem Soul, weil ich bei dem Begriff halt an Dobie Gray denke, oder von mir aus auch James Brown, und Tele wahrscheinlich an Sade. Sprich: Schadé. Wie ich ja einleitend bereits sagte. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass das ruhige Outro von Ende der Besuchszeit mit seinen angedeuteten Triphop-Qualitäten sehr schön ist.